Sommerzeit - Gießzeit
Jeden Tag ein Schluck oder einmal die Woche kräftig fluten?
Was muss ich nun beachten, damit meine Pflanzen nicht vertrocknen?
Zunächst einmal muss man differenzieren, ob es sich um eine Kübelpflanze oder eine Beetbepflanzung handelt. Steht die Pflanze sonnig oder eher schattig? Welche Bodenart hat der Standort? Welche Bedürfnisse hat sie? Handelt es sich um große Gehölze oder eher um eine flächige Staudenbepflanzung? All diese Fragen müssen erst mal beantwortet werden. Danach und vor allem nach den jeweiligen Wetterbedingungen muss gegossen werden.
Eine Kübelpflanze benötigt regelmäßig Wassergaben, da sie sich nicht am Grundwasser bedienen kann. Hierbei ist darauf zu achten, dass ein Abflussloch im Topf vorhanden ist, sodass keine Staunässe entsteht. Die Symptome für Trockenheit und Staunässe sind nämlich die gleichen: hängende Blätter und Triebspitzen. Nun schaut man täglich nach der Pflanze und bohrt mit dem Finger in die Erde um zu fühlen, wie viel Feuchtigkeit im Erdballen vorhanden ist. Ist der Ballen trocken muss die Pflanze gegossen werden. Dazu verwendet man am besten einen Gartenschlauch mit Brausekopf. Bitte verwenden Sie keine Schlauchaufsetzte, die einen kräftigen Mittelstrahl haben. Diese würden die oberste Erdschicht aufwühlen und die empfindlichen Wurzeln frei spülen. Die Brause sollte einen ähnlichen Wasserstrahl wie Ihre Dusche aufweisen. So kann das Wasser langsam in den Ballen einsickern, ohne ihn zu zerstören und die Feuchtigkeit kann gut von der Erde gespeichert werden. Der Kübel sollte bis zum Rand hin mit Wasser gefüllt werden. Nach dem Versickern wiederholen Sie die Wassergabe noch zwei Mal, damit sich der Wurzelballen richtig vollsaugen kann. Beachten Sie: je schneller das Wasser unten aus den Löchern herausläuft, desto trockener ist der Ballen. Also auch wenn das Wasser direkt unten aus dem Kübel läuft, trotzdem und dann erst recht durchdringend wässern!
Bei Beetbepflanzungen werden die Pflanzen anders gegossen. Um den Trockenheitsgrad festzustellen gräbt man mit dem Spaten in der Nähe des Wurzelballen die Erde auf (bitte nicht zu dicht an der Pflanze graben, um keine Wurzeln zu verletzten) Ist der Boden auch in den tieferen Bodenschichten feucht, muss nicht gewässert werden. Ist die Erde trocken, besonders in den tieferen Bodenschichten, muss zwingend gewässert werden. Man muss immer beachten in welcher Bodenschicht sich die Wurzeln der Pflanzen befinden, denn diese nehmen das Wasser auf und versorgen die Pflanzen. Das bedeutet, dass z.B. Bäume und große Sträucher ihre Wurzeln tiefer haben als Bodendecker oder Stauden und somit mehr Wasser benötigen, damit es bis in die tieferen Bodenschichten eindringt. Wie bekomme ich nun das Wasser dahin, wo ich es hinhaben will? Bei Bäumen, Sträuchern und Hecken ist es sinnvoll einen Gießrand um die Baumscheibe (Fläche oberhalb des Wurzelballens) zu bilden. Der Gießrand ist ein kleiner Wall in Kreisform um die Pflanze herum. Wenn Sie nun das Wasser mit dem Gartenschlauch langsam auf die Baumscheibe geben, kann das Wasser nicht wegfließen und kann direkt dort versickern, wo es benötigt wird. Hier gilt auch die Mulde öfter voll laufen lassen, damit das Wasser bis in die tieferen Bodenschichten eindringen kann. Bei flächigen Bepflanzungen mit Bodendeckern oder Stauden ist es am sinnvollsten einen Regner aufzustellen. Diesen kann man nun mehrere Stunden laufen lassen und stellt ihn danach je nach Flächengröße um und wiederholt die Wassergabe. Der Regner hat den Vorteil, dass die Pflanzen gleichmäßig und langsam bewässert werden und somit optimal und zeitsparend versorgt werden. Ideal ist es, wenn man einen Regenmesser in den Garten hängt. Dieser zeigt an, wie viel es am Tag geregnet hat. Bei 10ml im Messbecher hat es 10l pro m² geregnet. Somit kann man immer kontrollieren, ob die Regenmenge als Bewässerung ausreichte, oder ob man noch zusätzlich gießen muss. Beispiel: Nach einer Trockenperiode von 3 Wochen regnet es einen Tag lang 20l pro m². Für Stauden-und Bodendeckerbeete ist die Menge ausreichend. Für einen Baum ist noch mal die gleiche Menge zu geben, damit er seinen Wasserbedarf decken kann. Je nach Bodenbeschaffenheit kann der Boden das Wasser nun unterschiedlich lang speichern. Sandige Böden halten das Wasser nicht gut fest. Nach 1 Woche ohne Regen bei 30°C ist bei dem Baum wieder einer Wassergabe von mindestens 50l nötig. Bei einem Lehmboden ist eine Wassergabe erst nach 2 Wochen wieder nötig. Sie sehen also, wässern ist nicht gleich wässern. Viele kleine Wasssergaben sind vollkommen überflüssig, wohin gegen wenige große Wassergaben das Ideale für Pflanzen sind. Man kann das Thema Wässern noch weiter ausführen, mit Bodenverbesserung, Beispielpflanzen für trockene und nasse Standorte, Tipps um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten, automatische Bewässerungsanlagen und und und. Falls Sie zu dem ein oder anderem Bewässerungsthema Fragen haben sollten, oder Sie Fragen zu Ihren Gartenpflanzen und der dazu passenden Bewässerung haben rufen Sie uns an oder kommen einfach vorbei, wir beraten Sie gerne!